


Sava, der Fremde. Ein Mensch ohne Namen und ohne Alter. Egal was für Schläge ihm das Schicksal erteilt und an welchem Ufer ihn das Leben anspült, er findet seinen Weg. In Wien ist er nur deshalb gestrandet, weil ein Schmuggler ihn betrogen hat. Aber er ist sicher, dass er sich seinen Teil wieder holen wird. Sava kommt aus Moldawien, und einen moldawischen Pass zu besitzen ist nicht vorteilhaft in dieser Welt der Grenzen. Er hat eine Weile als Schwarzarbeiter in Deutschland gearbeitet, wurde erwischt und abgeschoben, als ob arbeiten ein Verbrechen wäre. Von diesem Aufenthalt sind ihm die Deutsch- kenntnisse und die Wut gegenüber allem, was Deutsch ist, geblieben. Sava ist kein Mensch der Worte, sondern ein Mensch der Taten. Er ist ein begabter Holzschnitzer, aber ein noch begabterer Lebenskünstler.
Polizeiinspektor Albert Smutny ist seit einem Jahr geschieden. Seit einem Jahr ist sein Aussehen ungepflegt und seine Seele unruhig. Sein Atem stinkt, seine Hände zittern, seine Augen fiebern. Mit anderen Worten, er ist immer noch nicht mit der Scheidung zurechtgekommen. Deswegen widmet er seinen ganzen Eifer der Arbeit. Wenn es darum geht, Scheinehen auszuforschen, gibt es keinen besseren als ihn. Jede Ehe, die er auflöst, egal ob es sich da- bei um eine wirkliche Scheinehe handelt oder nicht, bereitet ihm unendlichen Genuss. Dort, wo er das Glück riecht, versucht er mit aller Macht die Worte zu finden, die dieses Glück begründen, die das Fundament dieser Liebe sind. Nur jene, die ein Kind haben, lässt er in Ruhe, denn Kinder hat er gern.
Nichts hat er sich mehr gewünscht als ein Kind, aber seine Frau wollte keine Kinder. Jedenfalls keine von ihm. Und immer wenn er an seine Ex-Frau denkt, muss er sie auch gleich anrufen. Egal zu welcher Tageszeit. Oder er schaut einfach bei ihr vorbei und klopft lange an der Tür. Und wenn sie weder die Tür öffnet, noch das Telefon abhebt, dann muss er sie ein bisschen beschatten, um zu sehen wie es ihr so geht und was sie macht. Oder einfach, um in Erfahrung zu bringen, welcher "Tschusch" ihr neuer Liebhaber ist, denn ihr Glück war ihm immer schon sehr wichtig. Viele Welten wird er durchkreuzen und doch werden sie ihm alle fremd und unverständlich bleiben, genauso unverständlich wie die Welt seiner Frau.
Drehbuch: Dimitre Dinev & Anja Salomonowitz
Casting: Eva Roth
Kamera: Sebastian Pfaffenbichler
Production Design: Maria Gruber
Kostüm: Tanja Hausner
Maske: Susanne Weichesmiller Sofi Davidova Hvarleva
Schnitt / Tonschnitt: Frederic Fichefet
Ton: Nikolay Urumov
Musik: Max Richter
Produktionsleitung: Christine Schwarzinger
In-House Producer: Ulrike Ladenbauer
Herstellungsleitung: Manfred Fritsch
Koproduzent: Dimitar Gochev
Produzenten: Danny Krausz & Kurt Stocker
Regie: Anja Salomonowitz
Eine DOR FILM Produktion